Unter Hunden spielen die Körpersprache und das Ausdrucksverhalten eine große Rolle. Je besser du Deinen Hund und sein Verhalten erkennst, desto intensiver wird Eure Kommunikation verlaufen und desto enger wird Euer Vertrauensverhältnis werden. Hundetrainerin Frauke Loup erklärt:
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Den lieben langen Tag reden wir Menschen und tauschen Worte aus. Gestik und Mimik kommen auch zum Einsatz. Das fällt uns allerdings in der Regel kaum auf. Körpersprachliche Signale werden oft eher unbewusst gesendet und wahrgenommen.
Unter Hunden spielen die Körpersprache und das Ausdrucksverhalten wiederum eine herausragende Rolle. Daher ist es im Umgang mit Hunden notwendig, genau hinzuschauen und zu beobachten. Je besser du deinen Hund und sein Verhalten erkennst, desto intensiver wird eure Kommunikation verlaufen und desto enger wird euer Vertrauensverhältnis werden. Du wirst vor allem feststellen, dass dein Hund mehr und mehr Kontakt zu Dir aufnimmt, wenn er merkt, dass er entsprechende Reaktionen von Dir erfährt.
Auf diese Körpersprache solltest du bei deinem Hund achten
Worauf du dein Augenmerk ganz besonders lenken solltest:
Auf die Ohren und ihre Stellung, auf die Augen beziehungsweise auf den Blick, die Rückenlinie, die Läufe, die Pfoten und die Körperachse.
Im folgenden Text werden ein paar Situationen dargestellt, welche helfen können, Hunde und ihre Körpersprache besser zu verstehen.
Körpersprache des Hundes bei Orientierung ins Umfeld
An den Ohren und den Augen ist meist gut sehen, wohin die Aufmerksamkeit gelenkt wird. Sind Ohren und Augen nach vorne ausgerichtet, dann ist dort, also in der Umwelt, etwas besonders Spannendes, was es zu beobachten gibt. Die Konzentration geht in die entsprechende Richtung. Oftmals ist die Körperachse des Hundes etwas nach vorne verlagert, es sei denn, Unsicherheit würde überwiegen. Der Körper befindet sich in einer mehr oder weniger großen Anspannung, je nach Außenreizen.
Körpersprache des Hundes bei Orientierung zum Menschen hin
Gehen die Ohren oder auch der Blick ab und an mal nach hinten zu dir, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich dein Hund immer wieder zu dir hin orientiert und mit dir im Kontakt ist. Das sind oftmals nur kleine feine Signale.
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Körpersprache des Hundes bei Entspannung/Anspannung
Die Muskulatur ist beim entspannten Hund locker. Der stehende Hund trägt seine Rute locker, die Augen sind relativ ruhig.
Bei Anspannung wirkt der Hund hingegen deutlich „verkrampfter“, manchmal steht er wie auf Zehenspitzen bzw. tippelt unruhig von einer Pfote auf die andere. Befindet sich der Hund in einem erhöhten Erregungszustand, so geht außerdem die Rute – das kann mal ausgesprochen langsam sein und mal sehr schnell. Bei einigen Hunden stellt sich unter Aufregung das Fell im Nacken- bzw. Rückenbereich auf. Das kann nicht direkt vom Tier beeinflusst werden. Es passiert „einfach“ – wie Gänsehaut beim Menschen.
Körpersprache des Hundes bei Angst/Unsicherheit
Angelegte Ohren und weit aufgerissene Augen deuten oftmals auf Unsicherheit oder Angst hin. Der Blick des Hundes wird teilweise von der potentiellen Gefahr abgewendet. Die Körperachse ist nach hinten gerichtet – das zeigt die Fluchtbereitschaft des Hundes an. Oftmals sind die (Hinter-)Beine eines ängstlichen Hundes eingeknickt, so dass der Hund in dem Moment kleiner wirkt. Der Rücken ist teilweise gekrümmt, die Rute manchmal unter den Bauch gezogen.
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Körpersprache des Hundes beim Spiel
Im Spiel zeigen Hunde eine überzogene Körpersprache. Es wirkt teilweise, als würden die Mimik und auch die Körperbewegungen entgleisen. Hunde balgen sich beispielsweise am Boden und kullern von einer Seite zur anderen. Sie haben ihr Maul im Einsatz und schnappen sich gegenseitig in freundlicher Absicht in den Hals, in die Ohren oder die Pfoten. Sie veranstalten Rennspiele und verfolgen sich. Dabei gibt es oft einen „Jäger“ und einen, der sich jagen lässt. Zwischendurch werden manchmal hohe Sprünge eingebaut. Markant sind fröhliche Gesichter, die häufig wirken, als würden die Hunde lachen. Die Mäuler werden immer wieder weit aufgerissen.
Spiel ist übrigens seltener zu sehen, als viele Menschen denken. Es braucht hierzu eine ausgesprochen entspannte Situation und Vertrautheit.
Körpersprache des Hundes bei Imponierverhalten
„Imponieren ist ungerichtetes Drohen, stellt eigene soziale Sicherheit und Stärke überdeutlich zur Schau“ (Dr. Dorit Feddersen-Petersen).
Der Hund bemüht sich dabei, besonders groß zu wirken, die Beine sind durchgedrückt, der Körper ist aufgerichtet, der Kopf wird hochgehalten, die Bewegungen sind langsam und steifbeinig. Die Rute wird oben getragen, teilweise wedelt sie angespannt. Imponierverhalten kann in kämpferische Auseinandersetzungen übergehen, muss es aber nicht. Vorrangig dient es eher sogar dazu, Streitigkeiten zu vermeiden
Zum Imponiergehabe gehört zum Beispiel das Scharren, welches manche Hunde zeigen, nachdem sie Harn oder Kot abgesetzt haben. Dadurch werden Gerüche intensiver verteilt, zum einen durch die Bodenverletzungen, zum anderen durch die Duftdrüsen, welche sich an den Pfoten befinden.
Folgende Verhaltensweisen gehören auch zum Imponiergehabe:
- Höchst angespanntes gegenüber oder parallel stehen
- Imponierschieben
- Abdrängen
- Imponiertragen (Der Hund läuft mit einer Ressource im Maul demonstrativ vor seinem Gegenüber umher.)
- Kopf auflegen
- Pfote auf den Rücke des Gegenübers legen
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Körpersprache des Hundes - Formen der Bewegungseinschränkung
Hunde probieren immer wieder einmal aus, welchen Raum sie in Anspruch nehmen können oder auch wie ihr Gegenüber auf Aktionen reagiert. Dabei kommt es zu bewegungseinschränkenden Verhaltensweisen. Hierzu gehört das vereinnahmende quer vor dem Menschen stehen (oder vor einem anderen Hund) und das Umkreisen. Das Vorne stehen kann bedeuten, dass der Hund seine Bezugsperson in Beschlag nimmt. Manchmal stellen sich Hunde vor Fremdpersonen und zeigen an, dass diese nicht dichter an die Bezugsperson herankommen sollte.
Umkreisen kann dazu dienen, einen Hund oder einen Menschen an einem Fleck zu halten - oder aber eine Ressource nach außen hin abzuschirmen und zu demonstrieren, dass sich niemand nähern soll.
Körpersprache des Hundes bei Übersprungshandlungen
Gemeint sind Verhaltensweisen, welche ein Hund zeigt, wenn er im Konflikt ist. Es gibt eine Vielzahl, zum Beispiel:
- sich schütteln
- schnüffeln
- Gras fressen/Stöckchen kauen
- sich kratzen
Allerdings gilt: Wenn der Hund oben genannte Verhaltensweisen zeigt, dann kann nicht automatisch der Rückschluss gezogen werden, dass es sich um eine Übersprungshandlung handelt. Wenn ein Hund sich schüttelt, kann es z. Bsp. auch der Fall sein, dass er das tut, weil es regnet und weil er nass ist. Aufschluss bringt genaues Hinschauen und Beobachten und der Kontext der Körpersprache.
Übrigens sind Hunde Meister im schnellen Wechseln ihres Ausdrucksverhaltens. Meist kommt unser Auge in dem Tempo nicht mit. Mittels Videoaufnahmen ist das ganz genaue Beobachten wunderbar möglich und macht zudem großen Spaß.
Frauke Loup, Hunde-Akademie Perdita Lübbe, Darmstadt, www.hundeakademie.de
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Wenn du diese einfachen Tipps befolgst, kannst du sicherstellen, dass du dich leicht mit deinem neuen Familienmitglied anfreundest und den Grundstein für eine Freundschaft legst, die über die bloße Beziehung zwischen Tier und Mensch hinausgeht.
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