Experte Chris Pachel | Wie du deinem Hund bei Veränderungen hilfst

Geschrieben von Chris Pachel, Veröffentlicht auf August 28, 2023

Manche Hunde sind super locker und schwimmen einfach immer mit dem Strom. Du weißt schon; die Art Hund, die überall mit hingenommen werden kann, ständig neue Menschen kennenlernen will, sich immer an neue Zeitpläne anpasst und dabei einfach nur mit dem Schwanz wedelt. Aber nicht alle Hunde sind so easy-going. Und genau für diese Hunde ist dieser Experten-Artikel.

 

Situationen, die Stress auslösen können 

Die Corona-Pandemie ist/war ein perfektes Beispiel dafür, wie der veränderte Alltag unsere Vierbeiner beeinflussen kann. Hunde, die daran gewöhnt waren, sich tagsüber allein zu beschäftigen und die Zeit für sich sogar genossen haben, waren plötzlich den ganzen Tag von Eltern im Home-Office und Kindern vorm Bildschirm umgeben. Auf der anderen Seite, müssen auch ganz viele Pandemie-Welpen sich plötzlich daran gewöhnen, nicht den ganzen Tag umsorgt zu werden.  

Große Veränderungen, die Stress auslösen können, sind unter anderem: Umzüge, Familienzuwachs oder Patchwork-Familien. Aber auch kleinere Veränderungen, die uns nicht viel bedeuten, können einem Hund das Gefühl geben, dass sein kompletter Alltag zusammenbricht. Zum Beispiel, wenn ein erwarteter Spaziergang ausfällt oder eine Mahlzeit verschoben wird, weil man noch länger in einem Meeting sitzt als gedacht. Und manchmal, wenn wir Stress auf der Arbeit oder mit unserem Partner haben, verändert sich unser Tonfall, unser Verhalten oder unsere Emotionen. Auch das kann den Stress für unsere Vierbeiner noch verstärken. Dann braucht die Fellnase die richtigen Bewältigungsmechanismen.  

 

Einen gestressten Hund erkennen  

Wenn es um Stress geht, schließt man häufig von sich auf andere – Auch auf seinen Vierbeiner. Was mir zu viel ist, stresst meinen Hund doch bestimmt auch! Allerdings ist es viel wichtiger, auf das Verhalten des Hundes zu achten und seine Körpersprache und seine sozialen Interaktionen zu verstehen.   Hund bei Veränderungen helfen

Worauf sollte man achten? Körperliche Anzeichen für Stress sind unter anderem:  

  • Eine eingeklemmte Rute 

  • Angelegte Ohren 

  • Herumlaufen 

  • Hecheln 

  • Winseln 

  • Sprunghaftigkeit 

  • Gähnen 

  • Lecken der Lippen 

  • Horizontales Zurückziehen der Lippen (so, dass man die vorderen und hinteren Zähne gleichzeitig sieht) 

  • Große Augen (so, dass man das Weiße in den Augen sieht) 

Hund bei Veränderungen helfen

So kann sich Stress im Verhalten des Hundes äußern: 

  • Besondere Anhänglichkeit oder Vermeidung. Welches Verhalten ist untypisch für deine Fellnase? 

  • Er weigert sich herauszugehen  

  • Er will die ganze Zeit auf deinem Schoß bleiben oder versteckt sich in einem anderen Raum 

  • Er möchte nicht mehr spielen 

  • Er uriniert oder defäkiert im Haus 

  • Er will nicht mehr fressen oder hat einen viel größeren Appetit als sonst 

  • Er verhält sich einer Person im Haus gegenüber seltsam 

  • Er leckt oder kaut viel mehr als sonst 

So intelligent unsere Hunde auch sein mögen, meistens leben sie sehr im Hier und Jetzt. Das bedeutet, dass jede Veränderung im Verhalten oder in der Körpersprache, die du bemerkst, wahrscheinlich mit dem zusammenhängt, was dein Hund jetzt gerade erlebt. Und nicht mit dem, was vor zwei Stunden passiert ist. Und das kann dir dabei helfen, Situationen, die deinen Vierbeiner überfordern, zu erkennen und zu vermeiden.  

Wie Hunde Stress bewältigen ist unterschiedlich von Tier zu Tier. Manchmal gibt es jedoch Rassetypische Eigenschaften, die man beachten kann. Arbeitshunde zum Beispiel profitieren oft von der Anleitung und Führung durch ihre Besitzer.  

Hütehunde reagieren oft sensibler auf plötzliche Umweltveränderungen und sind oft sehr routiniert (dies kann sich als Geräusch- oder Bewegungsempfindlichkeit oder als „Chaos-Intoleranz“ äußern). 

Aber denke daran, dass jeder Hund ein Individuum ist und die Rasse allein nicht sein Verhalten vorhersagen oder definieren kann.  

Hund bei Veränderungen helfen

Wie du deinem Hund helfen kannst, sich an neue Routinen zu gewöhnen 

Sobald du merkst, dass dein Vierbeiner Veränderungsstress empfindet, wie kannst du ihm helfen? 

Als erstens ist es hilfreich, zu verstehen, wie Angst und Nervosität bei Hunden funktionieren. Dein Haustier empfindet Stress, wenn es eine Bedrohung erwartet. Im Grunde kann man sich das so vorstellen: Er ist wie ein Läufer in den Startblöcken vor einem Rennen, der nicht weiß, wann der Startschuss fällt, und bereit ist, nach vorne zu stürmen, sobald er handeln muss. 

Gib deinem Hund Zeit, um zu verarbeiten, was in seiner Umgebung passiert. Hilf ihm dann, ein gewisses Maß an Vorhersehbarkeit, Sicherheit oder Kontrolle über das, was als nächstes passiert, zu erlangen.  

Wenn du deinem Hund das Gefühl gibst, mehrere Optionen zu haben – so wie man es auch bei Kleinkindern tun würde – kann ihm das dabei helfen, das Gefühl der Kontrolle wiederzuerlangen. Dazu kannst du ihm zum Beispiel drei Spielzeuge auf den Boden werfen und deinen Vierbeiner auswählen lassen. Oder du kannst seine Leine hochhalten und schauen, ob er sich anleinen lässt. Wenn er an Ort und Stelle bleibt oder den Raum verlässt, ist das in Ordnung; dein Hund hat dir gerade gesagt, dass er jetzt nicht spazieren gehen möchte.  

Baust du eine neue Routine mit deinem Hund auf, funktioniert das schneller, wenn du auf vorhandene und vertraute Abläufe zurückgreifst. Vielleicht musst du zum Beispiel die Gassizeiten aufgrund von beruflichen Verpflichtungen ändern. Damit er sich daran gewöhnen kann, sollte sich die Prozedur nicht verändern. Dazu könnte zum Beispiel gehören, dass ihr zur Hintertür geht, du dir deine Schuhe anziehst, die Leine herausholst und deinen Hund aufforderst, sich zu setzen. Dein Hund wird sich allein dadurch schon beruhigt fühlen, dass er weiß, was auf ihn zukommt – Auch wenn es zu einer anderen Zeit oder vielleicht sogar in einem neuen Haus stattfindet.

Während dein Vierbeiner dabei ist, sich an eine Veränderung zu gewöhnen, solltest du versuchen, dich seinem Tempo anzupassen. Es kann ein paar Wochen oder sogar länger dauern, bis sich dein Hund an die Situation gewöhnt hat. Gehe es also langsam an, und versuche nicht, die Anpassung zu erzwingen. 

 

Wie du deinen Hund zusätzlich unterstützen kannst 

Pheromon-Produkte von ADAPTIL, sind als Halsband, Verdampfer und Spray erhältlich. Sie helfen deinem Hund dabei, sich entspannt und sicher zu fühlen - Egal wo ihr seid oder welche Änderungen auf euch zukommen. So kann ADAPTIL euch dabei helfen, die Nervosität auf Reisen, auf dem Weg zum Tierarzt oder wenn dein Vierbeiner allein Zuhause ist, in den Griff zu bekommen.  

Blog Adaptil Cta Calm Halsband

Wenn dein Hund etwas mehr Unterstützung braucht, ist es immer eine gute Idee, mit einem Verhaltensspezialisten oder Tierarzt zu sprechen.  

Nahrungsergänzungsmittel oder frei verkäufliche Mittel können ebenfalls zur Besänftigung deines Hundes beitragen, allerdings sollte die Sicherheit dieser Mittel immer vorher mit einem Profi abgeklärt werden.  

Denke daran, dass jede dieser Unterstützungsmethoden in Kombi mit anderen Verhaltensänderungsstrategien angewandt werden sollte, um die beste Wirkung zu erzielen.  Dein Hund verändert sich im Laufe der Jahre und es gilt, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu berücksichtigen. Du kannst ihn vor Stress schützen und ihm helfen, sich in neuen Situationen zurechtzufinden, damit er ein glückliches, gesundes Leben führen kann.


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