Warum leckt dein Hund ständig? Wir lüften das Geheimnis!

Du hast beobachtet, dass dein Hund sich selbst, dich, andere Hunde oder Gegenstände ständig ableckt? Wir verraten dir, was es damit auf sich hat. 

Für Hunde gehört Lecken zum natürlichen Verhaltensrepertoire. Es ist eine der ersten "Hundesprachen", die sie von ihrer Mutter lernen und später zur Kommunikation mit Mutter und Geschwistern einsetzen.

Den ersten Kontakt mit einer Zunge haben die Welpen schon unmittelbar nach der Geburt, wenn die Mutterhündin ihre Welpen liebevoll ableckt, um sie zu reinigen und zu trocknen. Durch das Lecken wird gleichzeitig auch der Kreislauf der Kleinen angeregt und die Mutter kann sich den Geruch der neugeborenen Welpen deutlich einprägen. 

Vor allem in den ersten Lebenswochen unterstützt die Mutterhündin ihre Welpen durch regelmäßiges Lecken. So wird durch das Lecken zum einen der Kreislauf und die Verdauung angeregt, zum anderen festigt es die Mutter-Kind-Beziehung. 

Aber auch Welpen lernen ihre Zungen schnell einzusetzen: sind sie bereit für feste Nahrung, lecken sie das Maul der Mutter ab, damit diese die vorverdaute Nahrung hervorwürgen kann, die dann von den Welpen aufgenommen wird. 

Auch untereinander lecken sich die Welpen ab, denn das fördert das Rudelgefühl, schafft Vertrauen und fühlt sich einfach gut an! ❤️

DEIN HUND LECKT STÄNDIG? DAS SIND DIE GRÜNDE!

Vielleicht hast du bereits ein paar Vermutungen, warum Hunde ständig lecken. Wie du oben sicher rausgelesen hast, ist Lecken für Hunde eine Möglichkeit, Vertrauen, Fürsorge, Zuneigung und Rangordnung auszudrücken. Ständiges Lecken kann allerdings noch einige weitere Gründe haben.

1. Fellpflege

Auch wenn wir die Fellpflege zum Großteil für unsere Vierbeiner übernehmen, mancher Schmutz setzt sich so tief im Fell ab, dass er auch beim regelmäßigen Bürsten nicht komplett entfernt wird. Mit der Zunge kommt dein Hund an Stellen, die du vielleicht übersehen hast und schafft es, hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Bestimmt hast du schon bemerkt, dass sich viele Hunde auch zwischen den Zehen lecken. Meist sind nicht Juckreiz oder Verletzungen der Grund dafür, sondern es ist einfach Bestandteil der Körperpflege. Wellness pur!

2. Informationen sammeln

Dass dein Hund sehr gut riechen kann, weißt du bestimmt. In Kombination mit der Zunge kann er es allerdings locker mit Sherlock Holmes und Miss Marple aufnehmen. Auch wenn wir es ekelerregend finden - über Geruch und Geschmack von Urin von anderen Hunden kann dein Hund eine Menge erfahren, z.B. ob es ein männlicher oder ein weiblicher Hund war und sogar, ob er kastriert ist oder nicht. Sie können sogar erschmecken, ob der Hund aggressiv, nervös oder freundlich ist. Deshalb schnüffelt und leckt dein Hund im Park gründlich an den Stellen, an denen andere Hunde gewesen sind. Denn so kann er entscheiden, wer sich sonst so auf seiner Gassi-Runde aufhält und ob es eventuell ein neuer Freund wird. 

3. "Hallo" sagen

Du kommst zur Tür rein und schwupps hast du eine Hundezunge im Gesicht oder zumindest an der Hand? Hunde finden es toll, ihre Menschen durch Lecken zu begrüßen. Wenn du dabei noch lachst oder lächelst, ist das für deinen Hund die Bestätigung, dass du dich über seinen nassen Willkommensgruß freust. 

Wenn deine Gäste mit der nassen Hundezunge begrüßt werden, hat das auch seine Gründe. Dein Hund checkt dabei nämlich ganz genau ab, wer dein Besucher ist und ob er eventuell einen Hundefreund hat, den er treffen kann. 

Wenn ihr im Park einen bekannten Hund trefft, kannst du eventuell beobachten, dass sich die beiden im Bereich des Mauls lecken - auf diese Weise sagen sie einander "Hallo". 

4. Zuneigung zeigen

Im Welpenalter werden die Welpen ausgiebig von der Hundemama abgeleckt. Das ist nicht nur wichtig für ihr körperliches Wohlbefinden, sondern stärkt auch die Bindung in der Familie. Wenn dein Hund dich ableckt, ist das seine Art, dir seine Zuneigung zu zeigen. Genau wie das Lecken der Hundemama zeigt ein schneller nasser Kuss auf die Nase oder das Kinn, wie sehr er dich mag und dass er in deiner Gegenwart entspannt ist. 

Doch nicht jeder ist begeistert, wenn auf einmal die Zunge im Gesicht ist. Wichtig ist, den Hund nicht zu bestrafen (denn er zeigt dir ja eigentlich gerade, wie gern er dich hat). Wende dich einfach ab, wenn du nicht ableckt werden möchtest - dein Hund versteht diese Botschaft. Durch Streicheln oder sanfte Worte bestärkst du deinen Hund in seinem Verhalten und wahrscheinlich wird er weiter machen, um dir zu gefallen.

5. Geschmackssache

Wenn dein Hund die Zunge nicht von dir lassen kann, hat er dich einfach zum Fressen gern. Oder du schmeckst gerade besonders gut, z.B. nach Schweiß oder den Essensresten vom Mittagstisch (Was bleibt einem auch für eine Wahl, wenn man sonst nichts abbekommt, he? 😉)

DEIN HUND LECKT SICH STÄNDIG? BEI DIESEN GRÜNDEN SOLLTEST DU HANDELN...

1. Bei Übelkeit & Unwohlsein

Leckt sich dein Hund oft die Lippen, sabbert, ist matt und abgeschlagen oder verhält sich auffällig, könnte ihm übel sein. Bring ihn an die frische Luft, falls er sich übergeben muss. Ein Besuch beim Tierarzt ist sinnvoll, um herauszufinden, was nicht in Ordnung ist. 

2. Bei Verletzungen & Schmerzen

Bei Verletzungen oder Schmerzen neigen Hunde dazu, sich die Wunde oder die betroffene Körperstelle abzulecken. Das Lecken beruhigt sie, macht allerdings die Wundheilung nicht besser. Halte deinen Hund wenn möglich vom Lecken ab und lass die Ursache von einem Tierarzt überprüfen.

3. Bei Unsicherheit, Angst oder Stress

In Situationen, in denen dein Hund sich nicht wohlfühlt, kann er sogenannte Übersprungshandlungen zeigen. Hierunter versteht man ein Verhalten, das in der Situationen unangemessen ist und wenig hilfreich erscheint, wie z.B. Gähnen oder Lecken. Lecken setzt bei Hunden Endorphine (Glücksgefühle) frei, die dazu beitragen, sie zu beruhigen. Eure Beziehung zu stärken, Verhaltenstraining und das Selbstbewusstsein deines Hundes zu stärken können helfen, wenn du einen unsicheren oder gestressten Hund hast.

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