Jeder Hund braucht andere Hunde, und je mehr Hundekumpel er hat, desto besser. Wenn du deinem Welpen die große, weite Welt zeigst, werdet ihr da draußen schon bald auf andere Menschen und Hunde treffen. Dabei solltet ihr beide Spaß an neuen Begegnungen haben. Damit das gelingt, sollte dein Vierbeiner dir vertrauen und sich bei dir in Sicherheit fühlen.
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Welpe sozialisieren | Was steckt dahinter?
In vielen Hundeforen und Ratgeber werden die Begriffe „Sozialisation“ und „Sozialisierung“ meist als Vorbereitung auf das erwachsene Leben des Welpen und das Gewöhnen an die verschiedensten Situationen und Umweltreize beschrieben. Ganze Checklisten sind zu finden mit Dingen, an die ein Welpe am besten schon in den ersten 12 Lebenswochen gewöhnt werden „muss“.
Warum Sozialisation und Gewöhnung nicht dasselbe ist
Per Definition beschreibt die Sozialisation allerdings ausschließlich die soziale Interaktion mit anderen Lebewesen, allen voran anderen Hunden und Menschen. Das Kennenlernen von allen möglichen Situationen und Dingen, z.B. den Staubsauger oder allgemein lauten Geräuschen, Alleinbleiben oder das Autofahren fallen streng genommen unter den Begriff Gewöhnung, denn sie haben nichts mit den sozialen Kompetenzen des Welpen zu tun.
Welpe sozialisieren | Darum ist der Kontakt zu Artgenossen wichtig
Hunde sind wie wir – sie brauchen geistige und körperliche Stimulation und Beziehungen zu Artgenossen. Das ist in ihrer DNA verankert, denn sie sind von Natur aus Rudeltiere, und wie wir Menschen sind sie absolut soziale Wesen. Welpen sollten möglichst oft auf Artgenossen treffen. Ziel dabei ist immer, dass sie positive Erfahrungen machen und Situationen mit anderen Hunden als normal und nicht beunruhigend erleben.
Ein sozialisierter Welpe wird auf ein neues Umfeld gelassen reagieren und wissen, wie er sich jeweils verhalten muss. Die Welt ist groß für einen kleinen Welpen – und er kann es kaum erwarten, neue Dinge zu lernen und neue Freundschaften zu schließen. Also mach dich bereit!
Welpen Sozialisieren | Prägungs- & Sozialisierungsphase
Wusstest du, dass Welpen mehrere sensible Phasen durchlaufen? Die Prägungsphase findet ca. zwischen der 4. und 8. Lebenswoche statt. Viele wichtige Grundlagen für das spätere Verhalten deines Hundes werden in dieser Zeit gelegt. Deshalb sollte dein Welpe bereits beim Züchter viel kennengelernt haben (z.B. Geräusche, Gegenstände, Menschen, Tiere, etc.).
Nach der Prägungsphase folgt die Sozialisierungsphase, die ca. zwischen der 8. bis zu 12. Woche stattfindet. Neben der Prägungsphase ist das die Zeit, in der dein Welpe am aufnahmefähigsten für alle Umwelteindrücke und Erfahrungen ist. Er lernt, was alles so im normalen Leben um ihn herum geschieht und wovor er keine Angst haben muss.
Im Rudel haben Welpen bis zum Ende der Prägungsphase nahezu Narrenfreiheit. In der Sozialisierungsphase beginnt für sie der Ernst des Lebens, denn jetzt werden sie von älteren Hunden eher in ihre Schranken gewiesen und „erzogen“. Da die Mutterhündin nach der Adoption (ab der die 8. Lebenswoche, also zu Beginn der Sozialisierungsphase) diese Aufgabe nicht mehr übernehmen kann, liegt die Erziehung in deinen Händen. Auch Kontakt zu älteren, bereits sozialisierten Hunden ist dann besonders wichtig, da auch sie dem Welpen das „richtige“ Verhalten beibringen.
Welpen sozialisieren | Die Hundeschule
Welpenkurse sind nicht nur dafür gedacht, dass du lernst, wie du deinem Welpen Sitz & Platz beibringen kannst, sondern auch, damit ihr beide andere Hunde und ihre Besitzer kennenlernt. Ein kompetenter Hundetrainer kann dich dabei unterstützen, deinen Welpen gut zu sozialisieren.
Du solltest bei der Erziehung deines Hundes vor allem geduldig und konsequent sein. In der Hundeschule lernen nicht nur die Hunde etwas, sondern ebenso ihre Besitzer. Welpenkurse sind für 8 bis 16 Wochen alte Hunde geeignet. Gewöhnlich gibt es auch Kurse für erwachsene Hunde aller Altersgruppen – es ist also nie zu spät!
Die Übungseinheiten sollten kurz und leicht zu wiederholen sein. Erwünschtes Verhalten wird natürlich belohnt! Ein Leckerchen zur Belohnung, wenn der Hund eine Situation gut bewältigt hat, hilft ihm, auch in Zukunft in neuen Situationen entspannt zu reagieren. Du kannst schon sehr früh mit dem Welpenkurs beginnen, am besten direkt nach Adoption.
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Welpe Sozialisieren | Andere Hunde kennenlernen
Auch außerhalb der Hundeschule solltest du deinen Welpen regelmäßig mit neuen Hunden sozialisieren lassen. Vermeide erstmal große Hundewiesen, sondern wähle die Hundebegegnungen sorgsam aus. Dein Welpe sollte am Anfang viele positive Erfahrungen mit anderen Hunden machen, damit er Begegnungen mit fremden Hunden in Zukunft als normal und nicht als bedrohlich empfindet. Nicht jeder Hund auf der Hundewiese ist ein geeigneter Spielpartner für deinen Welpen. Ältere oder nicht so gut sozialisierte Hunde könnten deinen Wirbelwind als Störenfried wahrnehmen und ihn nicht so freundlich aufnehmen, wie du dir das erhoffst.
Welpen Sozialisieren | Positive Bestärkung
Manche Welpen sind anfänglich gar nicht erpicht darauf, andere Hunde kennenzulernen – dann musst du etwas nachhelfen! Die meisten Welpen bringt man auf den richtigen Kurs, wenn man sich im Hintergrund hält und ihnen für gutes Benehmen einen Belohnungssnack gibt. Bleib ruhig und locker, beobachte das Verhalten deines Hundes, wenn er auf den Artgenossen trifft, und nähere dich langsam, wenn alles gut läuft.
Denk daran, dass manche Hunde draußen ängstlich reagieren. Sei immer vorsichtig beim Kennenlernen anderer Hunde. Sollte es ein großes Gebell geben oder für einen oder beide Beteiligte nicht funktionieren, dann entferne dich lieber wieder mit deinem Welpen. Es gehört dazu, dass dein Welpe auch mal von älteren Hunden in seine Schranken gewiesen wird – bei deutlich aggressivem Verhalten solltet ihr euch aber lieber zurückziehen.
Glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten des Kennenlernens und Entdeckens – ergreift sie einfach!
Welpen sozialisieren | Ab der 13. Lebenswoche
Wie du jetzt gelernt hast, sind Welpen in der Sozialisierungsphase in der 8. bis zu 12. Lebenswoche besonders aufnahmefähig. Das gilt sowohl für den sozialen Kontakt mit anderen Hunden und Menschen als auch für andere Erfahrungen.
Nach der Sozialisierungsphase wird es für den Welpen schon schwieriger, mit neuen Erfahrungen zurechtzukommen. In dieser Phase sollte deswegen nicht nur ein Großteil die Sozialisation (das Erlernen von Sozialkontakten) stattfinden, sondern auch die Gewöhnung an z.B. laute Geräusche (Staubsauger, Rasenmäher), Autofahren, Alleinbleiben, etc.
Aber keine Angst – Gewöhnung und Sozialisation gehen auch nach der 12. Lebenswoche und über das Welpenalter hinaus weiter. Viele Eindrücke muss ein Welpe viele Male mitgemacht haben, bis er sich daran gewöhnt hat. Glücklicherweise lernen Hunde ein Leben lang und so können auch negative Assoziationen im späteren Leben mit etwas Arbeit wieder positiv besetzt werden. Hunde aus dem Tierheim oder aus schlechter Haltung sind das beste Beispiel. Auch wenn sie im Welpenalter nicht gut sozialisiert und gewöhnt wurden, können sie sich im erwachsenen Alter zu prächtigen Gefährten entwickeln – Dran bleiben lohnt sich!
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Wir haben dir gesagt, dass es nicht schwer sein wird!
Wenn du diese einfachen Tipps befolgst, kannst du sicherstellen, dass du dich leicht mit deinem neuen Familienmitglied anfreundest und den Grundstein für eine Freundschaft legst, die über die bloße Beziehung zwischen Tier und Mensch hinausgeht.
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